Verbindung von Flughäfen und Solarenergie: Fünf Schritte zur erfolgreichen Planung von Photovoltaikanlagen auf Flughäfen
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In verschiedenen Projekten hat airsight in Deutschland und weltweit Flughäfen bei der Bewertung von ungenutzten Freiflächen in der Nähe von Flugbetriebsflächen und Dächern von Terminal-/Flughafengebäuden unterstützt, um deren Eignung für PV-Anlagen zu ermitteln. Unsere Arbeit umfasst luftfahrtbezogene Machbarkeitsstudien, Potenzialanalysen und Unterstützungsleistungen von Genehmigungsplanungen für Solar-PV-Projekte im Umfeld von Flughäfen. Dabei arbeiten wir eng mit verschiedenen Stakeholdern zusammen, um Anforderungen und Spezifikationen für PV-Anlagen in sicherheitskritischen Bereichen in der Nähe von Start- und Landebahnen festzulegen.
In den letzten 12 Monaten betrug die Gesamtleistung der von airsight betreuten PV-Projekte kumuliert für alle Flughäfen rund 500 MWp. Der Trend geht weiter nach oben, da immer mehr Flughäfen PV (Photovoltaik) als primäre Quelle für erneuerbare Energie in Betracht ziehen.
Unsere Analyse- und Bewertungsmethodik
Der von airsight entwickelte fünfstufige Analyse- und Bewertungsansatz ermöglicht es Flughafenbetreibern und PV-Projektentwicklern, das Potenzial für Solarenergie flughafenspezifisch zu bewerten. Dabei werden luftrechtlichen Vorschriften eingehalten, technische Einschränkungen berücksichtigt und die Anforderungen verschiedener Stakeholder erfüllt. Ferner werden ökologische Anforderungen an Fauna, Flora und Habitate (FFH) berücksichtigt und es wird sichergestellt, dass das PV-Konzept mit den Masterplänen des Flughafens in Einklang steht. Dieser iterative Prozess wird oft in enger Zusammenarbeit mit PV-Planern durchgeführt und ermöglicht ein tiefes Verständnis des prognostizierten Solarenergiepotenzials, auch in komplexen Flughafenumgebungen.
1. Identifikation von Potenzialflächen
Zunächst werden Freiflächen in der Nähe von Flugbetriebsflächen identifiziert, unter Berücksichtigung der Sicherheitsabstände gemäß ICAO Annex 14, EASA CS-ADR-DSN und nationalen Luftfahrtvorschriften. Ebenso werden Sicherheitsabstände für wichtige Infrastrukturen wie meteorologische und Kommunikations-, Navigations- sowie Überwachungsanlagen (sog. CNS-Systeme) der Flugsicherung beachtet, um deren ständige Verfügbarkeit und Integrität zu gewährleisten, die für die Sicherheit und Einsatzbereitschaft des Flughafens unerlässlich sind. Schlussendlich muss dieser umfassender Identifikationsprozess auch die langfristigen Perspektiven des Flughafen-Masterplans erfüllen, da die PV-Systeme für eine Betriebs- und Nutzungsdauer von oftmals 20-30 Jahren ausgelegt sind.
2. Blendgutachten
Zweitens werden für die identifizierten Potenzialflächen, einschließlich Dächer, Parkflächen und Gebäudefassaden, Anforderungen an die Neigung, Ausrichtung und Reflexion der PV-Module anhand einer detaillierten Blendanalyse festgelegt. Diese Bewertung umfasst Blendungsrisiken für anfliegende Flugzeuge und Fluglotsen, aber auch für rollende Flugzeuge, die Vorfeldkontrolle, den Bodenverkehr auf dem Flughafen sowie den Straßen- und Schienenverkehr, sofern relevant. Durch die Optimierung der PV-System-Spezifikationen stellen wir sicher, dass Blendungen und Reflexionen den Flugverkehr und dessen Abläufe nicht beeinträchtigen.
3. CNS-Verträglichkeitsanalyse (sog. Radargutachten)
Basierend auf einem vorläufigen PV-Layoutplan (nach erfolgter Flächenidentifikation sowie Blendanalyse) werden die Auswirkungen der geplanten PV-Anlagen auf CNS-Systeme am Flughafen tiefergehend untersucht, bspw. die vorhandenen ILS-Systeme oder Bodenlageradarsysteme (mit SMR in Verbindung mit MLAT). Die Bewertung nutzt wir physikalisch-optische Simulationen, um Mehrwegeffekte (Multipath-Effekte) zu berücksichtigen und Layoutbeschränkungen zu identifizieren, die sich auf die ILS auswirken können. Auf Anfrage von Kunden oder Flugsicherung bietet airsight in Zusammenarbeit mit seinem Partnernetzwerk umfassende numerische Vollwellensimulationen an, um mögliche neg. Beeinflussungen von PV-Anlagen auf CNS-Systeme zu identifizieren.
4. Betrachtungen zum Flughafenbetrieb sowie Wildlife Management
Ausgehend von einem ganzheitlichen Ansatz liegt der Fokus bei der Auslegung von PV-Anlagen an Flughäfen auf der Erhaltung der Integrität des Betriebs am Boden und auf dem Vorfeld. Mittels sog. Jet-Blast-Simulationen wird demonstriert, dass die PV-Anlagen außerhalb der kritischen Zonen des Triebwerkabgasstrahls liegen. Zudem werden Anforderungen an die PV-Anlagen hin Hinblick auf Brandbekämpfung und Notfallmaßnahmen definiert. In enger Zusammenarbeit mit dem Partnernetzwerk wird der Schutz der Tier- und Pflanzenwelt sichergestellt, mit dem Ziel, dass zum einen das natürliche Habitat von Vögeln nicht gestört wird und zum anderen kein erhöhtes Risiko für Vogelschlag sich ergibt.
5. Einbeziehung von Stakeholdern und Partnernetzwerken
Die Installation von Photovoltaikanlagen auf Flughäfen erfordert die Einbindung von relevanten Stakeholdern. Es ist unerlässlich, deren Anforderungen und Vorbehalte bei der Planung der Anlagen zu berücksichtigen. Im Rahmen der PV-Projekte fungiert airsight als Bindeglied zwischen den flughafenbezogenen Nutzergruppen und den externen Planern, Betreibern und Nutzern von PV-Anlagen ein.
Der Übergang zu erneuerbaren Energien hat die Flughäfen erreicht. airsight unterstützt Sie bei diesem Prozess und berücksichtigt dabei die spezifischen und komplexen Anforderungen der Luftfahrt. Bitte zögern Sie nicht, uns per E-Mail zu kontaktieren, um Ihre Projekte und Vorhaben in diesem Bereich mit uns besprechen.
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