Umfassende Sicherheitsanalyse für Flughafen Luxemburg
Flughafen Luxemburg
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An vermutlich jedem Flughafen gibt es aufgrund von lokalen Bedingungen (z.B. geografisch, wachstums- oder verschleißbedingt, …), Abweichungen von regulatorischen Anforderungen an die Infrastruktur. Dies können kleinere Abweichungen sein, wie z.B. lokal begrenzte zu hohe Querneigungen auf der Bahn, oder größere, wie beispielsweise eine Verkürzung der Anflugbefeuerung aufgrund einer größeren Straße.
Sicherheitsanalysen für lokale infrastrukturelle Abweichungen
Gemäß ICAO oder EASA muss jede Abweichung mit einer Sicherheitsüberprüfung adressiert werden, um mögliche damit einhergehende Gefahren und Risiken zu untersuchen sowie Abhilfemaßnahmen zu bestimmen. Sofern bei der Analyse nach Mitigation der Risiken keine Sicherheitsbedenken zutage treten, können infrastrukturelle Abweichungen im Zuge des Zertifizierungsprozesses mithilfe der EASA Flexibilitätsinstrumente – Equivalent Level of Safety (ELOS), Special Condition (SC) and Deviation Acceptance and Action Document (DAAD) – akzeptiert werden.
Wechselwirkungen zwischen einzelnen infrastrukturellen Abweichungen
Damit ist nachgewiesen, dass der Flughafenbetrieb durch eine lokale infrastrukturelle Abweichung nicht negativ beeinträchtigt wird. Natürlich kann es aber vorkommen, dass es an einem Flughafen mehrere lokale Abweichungen von den regulatorischen Vorgaben (z.B. nach EASA ADR.CS) gibt. Wenngleich jede Abweichung für sich kein Sicherheitsproblem darstellt, kann es aber sein, dass aus verschiedenen Abweichungen Wechselwirkungen entstehen, wodurch manche Risiken sich gegenseitig verstärken oder sogar neue Gefahren entstehen. Dies wird leider in einzelnen Sicherheitsbewertungen zur Bewerbung um die EASA Flexibilitätsinstrumente nicht berücksichtigt.
Untersuchung der Wechselwirkung einzelner Abweichungen
airsight wurde vom Flughafen Luxemburg beauftragt, ebensolche Wechselwirkungen zwischen allen festgestellten Abweichungen zu untersuchen. Am Flughafen Luxemburg sind mehrere kleinere Abweichungen an verschiedenen Orten festgestellt worden, die zunächst auf dem Flugfeld geografische verortet wurden (siehe Bild 1 oben).
Für jede Abweichungen sind in einzelnen Sicherheitsuntersuchen Korrekturmaßnahmen für Gefahren und damit verbundene Risiken hergeleitet worden. Für airsight galt es nun sicherzustellen, dass sich einzelne Korrekturmaßnahmen nicht nachteilig auf das Risiko in anderen Bereichen auswirken. Dies stellte sich als komplexe und vielschichte Aufgabenstellung heraus, welche zunächst mithilfe eines Zwei-Wege-Vergleichs in einer Matrix gelöst wurde (siehe Bild 2 oben). Dadurch konnten erste mögliche Abhängigkeiten einzelner Abweichungen festgestellt werden.
Geolokalisierung von Abweichungen und damit einhergehenden Gefahren
In einem nächsten Schritt wurde mithilfe der Geolokalisierung aller Abweichungen die zweidimensionale Betrachtung der Wechselwirkungen erweitert (siehe Bild 3 oben). Das präzise Verorten der Abweichungen half, um zusätzliche Gefahren zu identifizieren, die sich aus dem Wechselspiel einzelner Abweichungen ergeben. Insgesamt wurden 253 Wechselwirkungen erkannt.
Bewertung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern
In verschieden Workshops mit allen relevanten Stakeholdern wurden mögliche neue Gefahren diskutiert, die sich aus den Wechselwirkungen ergeben könnten, sowie Risiken und Abhilfemaßnahmen der Gefahren aus einzelnen Sicherheitsuntersuchungen überprüft.
Letztendlich konnte der Flughafen Luxemburg bei der komplexen Untersuchung der Wechselwirkungen von airsights langjähriger Erfahrung profitieren, einzelne Mitigationsmaßnahmen anpassen, und damit über die Mindestanforderungen für das Sicherheitsmanagement hinausgehen.
Wir freuen uns darauf, auch Ihre Projekte in diesem Bereich mit Ihnen zu besprechen – kontaktieren Sie uns einfach per Mail!
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