UAV-gestützte Bauzustandskontrollen
Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle
Im August 2016 wurde airsight durch ADP beauftragt, zum ersten Mal eine großflächige Inspektion am Flughafen Charles-de-Gaulle durchzuführen, bei der die Drohne nicht mit dem Boden verbunden ist. Hauptziel war es festzustellen, inwieweit UAV-gestützte Bauzustandskontrollen zukünftig in Verbindung mit konventionellen Sichtprüfungen praktiziert werden können, wie sie derzeit auf Start- und Landebahnen von ADP-Mitarbeitern aus Fahrzeugen heraus stattfinden. Derartige Drohnen-gestützte Bauzustandskontrollen wurden durch die airsight GmbH entwickelt und werden bereits seit 2015 vereinzelt an deutschen Flugplätzen durchgeführt.
Zur sicheren Durchführung der Inspektion während des laufenden Flughafenbetriebs wurde im Vorlauf ein detailliertes Betriebskonzept sowie eine entsprechende Sicherheitsbewertung von den Beteiligten (ADP, Flugsicherungsdienstleister und airsight) entwickelt.
Die Inspektion selbst umfasste hierbei eine Gesamtfläche von mehr als 200 000 Quadratmetern, was einer Größe von fast 30 Fußballfeldern entspricht. Die Netto-Gesamtflugdauer betrug ca. 1 Stunde und 45 Minuten, wobei diese in 9 separate Flugsegmente aufgeteilt wurde. Diese fanden dann in Zeiten mit geringem Luftverkehrsaufkommen statt. Im Endeffekt betrug die Belegungszeit der Start- und Landebahn durch die Inspektion nur 18 Minuten je Segment, was vor allem der gründlichen Flugvorbereitung sowie der organisatorischen Unterstützung durch ADP bzw. der guten Zusammenarbeit mit der Flugsicherung zu verdanken war. In diesen 18 Minuten sind bereits alle notwendigen Prozesse (Betreten/Verlassen der Piste, Checks, Einholen von Freigaben, Nachkontrollen etc.) inkludiert.
In einem weiteren Schritt werden nun alle gewonnenen Daten von airsight in Berlin nachbearbeitet, um schließlich ein sehr hochaufgelöstes und georeferenziertes Luftbild zu erstellen. Dieses Luftbild bildet die Grundlage für die eigentliche Bauzustandsbewertung, welche ebenfalls am PC durchgeführt wird. Unter Beachtung geltender Regelwerke (EASA, ICAO) erfolgt die Dokumentation anhand eines Berichts und interaktiver Karten, welche alle identifizierten Schäden beinhalten. Diese Analyse und die daraus abgeleiteten Instandhaltungsmaßnahmen ermöglichen es dem Flughafenbetreiber, die betriebliche Sicherheit für Luftfahrzeuge durch eine instand gehaltene Bausubstanz zu erhöhen, die technische Lebensdauer der Flugbetriebsflächen zu verlängern sowie Instandsetzungskosten zu reduzieren.