Studie zum EASA “Triple One”-Konzept "One Runway, One Frequency, One Language"
EASA
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One Runway, One Frequency, One Language
Runway Incursions sind eine der größten Bedrohungen im Zusammenhang mit dem Betrieb von Start- und Landebahnen auf Flughäfen weltweit. Als Hauptursachen können fehlendes Situationsbewusstsein und mangelhafte Kommunikation zwischen Lotsen und den Beteiligten im Start- und Landebahnbereich angeführt werden. Zur Verbesserung des Situationsbewusstseins empfiehlt Eurocontrol im "European Action Plan for the Prevention of Runway Incursions" (EAPPRI) die Verwendung einer einzigen Frequenz für alle Bewegungen im Zusammenhang mit einer Start- und Landebahn unter Verwendung von Luftfahrt-Englisch. Dies wird mit dem "Triple One“-Konzept beschrieben. Zu wissen, was auf und um die Start- und Landebahn herum passiert, kann dem System eine letzte Sicherheitsbarriere hinzufügen.
# | Recommendation | Action |
---|---|---|
1.3.3 | Implement, monitor and ensure the use of the readback procedure (also applicable to manoeuvring area drivers and other personnel who operate on the manoevring area). | Air Navigation Service Provider (lead), Aircraft Operator (lead), Aerodrome Operator (lead). |
1.3.4 | Where practicable, improve situational awareness by conducting all communications associated with runway operations using aviation English. | Air Navigation Service Provider (lead), Aircraft Operator (lead), Aerodrome Operator (lead). |
1.3.5 | When practicable, improve situational awareness, by implementing procedures whereby all communications associated with runway operations are on a common or cross-coupled frequency. | Air Navigation Service Provider (lead) |
Herausforderungen bei der Umsetzung des "Triple One”-Konzepts
Um das “Triple One”-Konzept umzusetzen, müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, die nicht immer leicht zu realisieren sind. Dazu gehören erhöhte Anforderungen an das Bodenpersonal zu Kenntnissen der englischen Sprache, was Flughäfen vor große Herausforderungen stellen kann. Auch der scheinbar offensichtliche Sicherheitsgewinn durch die Nutzung einer einzigen Frequenz für alle Bewegungen auf einer Start- und Landebahn bringt Schwierigkeiten mit sich, wie z.B. eine zusätzliche Frequenzbelastung. Aus Gründen wie diesen wird das Konzept unter den europäischen Flughäfen kontrovers diskutiert. Nur einige haben die EAPPRI-Empfehlung zum "Triple One“-Konzept bisher umgesetzt.
Überblick über den derzeitigen Stand der Umsetzung in Europa
Die EASA möchte sich ein umfassendes Bild von dem derzeitigen Stand der Umsetzung an allen Flughäfen in Europa machen, um eine sorgfältige und objektive Analyse des Sicherheitsgewinns und möglicher Risiken oder betrieblicher Nachteile vornehmen zu können. Zu diesem Zweck hat die EASA eine Ausschreibung initiiert, um den aktuellen Stand der Umsetzung der einzelnen Elemente des "Triple One“- Konzepts in einer Studie zu untersuchen. Auf der Grundlage der Studienergebnisse und ihrer Empfehlung wird der europäische Gesetzgeber im Anschluss entscheiden, inwieweit das "Triple One“-Konzept künftig in der Gesetzgebung berücksichtigt werden soll.
Einbindung von Interessenvertretern
airsight wurde in Zusammenarbeit mit dem Flughafen Brüssel beauftragt, die Studie durchzuführen. Eine breite Beteiligung von Interessenvertretern ist ein zentraler Bestandteil der Analyse, um die verschiedenen Umsetzungsoptionen von „Triple One“, Vor- und Nachteile sowie die Kosten und Hintergründe zu verstehen. Eine Reihe von Fragebögen, Interviews und Workshops werden Teil der Untersuchung sein, in die Flughafenbetreiber, Luftfahrtbehörden, Flugsicherungsorganisationen sowie Fluglotsen und Piloten einbezogen werden. Auch ACI Europe steht unterstützend zur Seite.
Wenn Sie als Vertreter einer der genannten Gruppen Ihre Meinung zu dem Thema äußern und zu einem fundierten Ergebnis der Studie beitragen möchten, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme per E-mail.
Die Projektfinanzierung wird über das EU-Programm "Horizon Eurpoe" bereitgestellt.
Link zur EASA-Website: Implementation of the Aerodrome ‘Triple One’ Concept | EASA (europa.eu)
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