Entwicklung von Anforderungen an Aeronautical Studies zur Hindernisuntersuchung
The Korea Transport Institute (KOTI)
Die einschlägigen Anforderungen des Annex 14 der ICAO (International Civil Aviation Organization) geben vor, dass der Luftraum um einen Flughafen frei von Hindernissen sein muss. Zu diesem Zweck werden sogenannte Hindernisbegrenzungsflächen (obstacle limitation surfaces) eingerichtet: Flächen, die die Grenzen festlegen, bis zu denen Objekte in den Luftraum ragen dürfen. Im Einklang mit ICAO und EASA (European Aviation Safety Agency) können Durchdringungen dennoch in bestimmten Fällen zulässig sein, wenn die flugbetriebliche Sicherheit nicht gefährdet wird. Dies kann durch eine Aeronautical Study nachgewiesen werden, die prüft und bewertet, ob ein inakzeptabler Einfluss auf die Sicherheit vorliegt und ggfs. Maßnahmen zur Wahrung der flugbetrieblichen Sicherheit entwickelt. Die Durchführung einer solchen Aeronautical Study geschieht in der Regel durch externe Experten – wie die airsight GmbH. Die Untersuchung wird dann der zuständigen Luftfahrtbehörde vorgelegt und von dieser genehmigt.
Diese Vorgehensweise ist international sehr verbreitet. Allerdings fehlt es an detaillierten Vorschriften und Anleitungen für die Durchführung einer luftfahrttechnischen Untersuchungen zur Durchdringung von Hindernisbegrenzungsflächen an Flugplätzen. Es gibt allgemeine Richtlinien für die Durchführung einer allgemeineren "Sicherheitsbewertung" - diese enthalten jedoch keine Einzelheiten zur Beurteilung von Hindernissen. Einige Staaten definieren sogenannte Sicherheitsprinzipien (aerodrome safeguarding principles) zur Überwachung von Hindernissen in der Umgebung von Flugplätzen (z. B. USA), aber es gibt keine konkreten Anleitungen, wie Hindernisse, die tatsächlich die relevanten Flächen durchdringen, zu bewerten sind. Dies führt weltweit zu Unklarheiten und Konflikten zwischen Projektentwicklern und Flugplatzbetreibern oder Behörden, vor allem wenn die Ergebnisse einer Untersuchung komplexe Maßnahmen zur Wahrung der flugbetrieblichen Sicherheit bewirken.
Das Korea Transport Institute (KOTI) - bekannt als innovatives „Think Tank“ Unternehmen, welches das zuständige Verkehrsministerium unterstützt – hat dieses Defizit auch in Korea erkannt und die airsight GmbH beauftragt, mögliche anwendbare konkrete Anforderungen an luftfahrttechnische Untersuchungen zu Hindernissituationen in Korea zu entwickeln.
Als eines der weltweit führenden Beratungsunternehmen für Flugsicherheit und zertifizierte Flugverfahren verfügt airsight auch über umfangreiche Erfahrung in der Luftfahrtforschung. Mit über 100 erfolgreich durchgeführten internationalen Projekten zu diesem Thema bieten wir umfangreiches Fachwissen - von weltweit bewährten Verfahren und Methoden bis zu typischen zu vermeidenden Fallstricken.
Der Auftrag wurden von den airsight-Beratern mit großer Begeisterung angenommen, da er Gelegenheit bot, sich tiefer in die internationalen Vorschriften einzuarbeiten, die effizientesten und sichersten Vorgehensweisen zu identifizieren und als Richtlinien für zukünftige Vorgaben in Korea auszuarbeiten.
Während es Projektzeitraums von wenigen Monaten analysierte das airsight-Team eine Vielzahl von relevanten und kritischen Aspekten, beispielsweise: Wann sollte eine Aeronautical Study veranlasst werden? Was sind relevante Vorgehensweisen? Wie ist die Verantwortungsverteilung der involvierten Stakeholder? Was sind die geltenden Anforderungen an die betroffenen Luftfahrtunternehmen? Was sind die kritischen Elemente und grundlegenden Methoden der Untersuchung – von Risikobewertung und Folgenabschätzung bis zur Entwicklung von Maßnahmen zur Wahrung der flugbetrieblichen Sicherheit und Einleitung des Genehmigungsverfahrens.
Die Initiative von KOTI kann außerdem positiv auf die Beziehungen zwischen Luftfahrt- und Nicht-Luftfahrt-Akteuren in Korea wirken und als Vorbild für andere Länder dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
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