Ein sicherheitsbasierter Ansatz zur Bewertung von Jet Blast an Flugplätzen
Bei der Gestaltung von Bewegungsflächen an Flugplätzen muss der Einfluss von Abgasstrahlen (Jet Blast)berücksichtigt werden. Zu diesem Zweck greifen Flughafenplaner auf bestimmte Software zurück, die die Konturen der Abgasstrahlen für verschiedene Geschwindigkeiten und Schubstellungen (idle, break-away, take-off) darstellt.
Dennoch stellen viele Flugplätze immer wieder Vorfälle in Zusammenhang mit unerwarteten Auswirkungen der Abgasstrahlen fest, insbesondere während des Rollvorgangs auf dem Vorfeld. Jet Blast kann Fahrzeuge, Betriebsmittel und andere Objekte beschädigen oder auch Personenschäden verursachen.
Auf der anderen Seite beklagen Flughafenplaner häufig, dass eine Gestaltung, bei der die Jet Blast-Konturen komplette freigehalten werden, viel zu restriktiv ist. Damit werden die geforderten Sicherheitsmargen maßgeblich erhöht und es bedarf oft kostenintensive Windschutzzäune oder der Festlegung von sehr restriktiven betrieblichen Einschränkungen. Folge ist, dass Planer sich zumeist eher auf ihre Erfahrungswerte verlassen, anstatt auf Simulationsergebnisse oder nachgewiesenen Sicherheitswerten zu vertrauen.
Es bleibt eine große Verunsicherung über die tatsächlichen Risiken im Zusammenhang mit Abgasstahlen.
Wie zuverlässig sind die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Jet Blast-Konturen, die zu Simulationszwecken genutzt werden? Welche Kriterien oder Parameter sollten bei der Flughafenplanung angewendet werden, um sowohl die luftseitige Gestaltung zu optimieren als auch Zwischenfällen vorzubeugen und betriebliche Einschränken zu minimieren?
Diese fundamentalen Fragen wurden airsight in den vergangenen fünf Jahren häufig gestellt.
Eine Überprüfung der Werte verschiedenster Luftfahrzeugtypen ergab deutliche Unstimmigkeiten und große Unterschiede zwischen den Konturen vergleichbarer Luftfahrzeugtypen. Beispielsweise sind die B737-800 und der A320-200 in ihren Ausmaßen, Masse und Triebwerken nahezu gleich, jedoch weichen ihre Konturen signifikant voneinander ab (148m vs. 29m)! In ähnlicher Weise sind die angegeben Konturen für eine B747-400 doppelt so groß als für einen schwereren A380.
Der Hauptgrund für diese Unterschiede liegt in der Tatsache, dass keine Standards zur Festlegung von Jet Blast-Konturenexistieren. Die Methoden der Hersteller sind untereinander nicht vergleichbar und sind zusätzlich oft widersprüchlich innerhalb ihrer Luftfahrzeugmodelle. Darüber hinaus sind bestimmte Manöver auf dem Vorfeld (z.B. Kurven, Betrieb mit einem ausgeschalteten Triebwerk) nicht berücksichtigt - ausschließlich ein Einheitswert ist für alle Anwendungen verfügbar.
Diese Tatsachen bedeuten nicht, dass Simulationen grundsätzlich nutzlos sind, zeigen jedoch, dass mehr Kompetenz erforderlich ist, genauso wie eine genauere Begutachtung der lokalen Betriebsbedingungen: Kurven, Flottenmix, mögliches Pilotenverhalten, spezielle Verfahren, etc.
Bei der Auswahl, welche Konturlängen an einem Flugplatz genutzt werde sollten, verwendet airsight einen einzigartigen, sicherheitsorientierten Ansatz mitsamt erweiterten, präziseren Werten, welche mithilfe verschiedener Methoden (Studien mit voll zertifizierten Flugsimulatoren, Messungen, konsolidierte technische Recherche. und unter Berücksichtigung konkreter betrieblicher Bedingungen und Szenarien) gewonnen werden.
Die Vorteile für Flugplätze liegen in einer präziseren Gestaltung, einer effizienteren Flächennutzung und geringeren betrieblichen Einschränkungen - bei Erhaltung oder Verbesserung des Sicherheitslevels.